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Einmal Pfadi - immer Pfadi

In sechs Jahrzehnten immer wieder auf Burg Rieneck

Ein Liebesbrief von Pitt Frauen an die Burg Rieneck.

Am 25. Mai 2019 feierte der VCP das 60-jährige Jubiläum der Burg Rieneck als Pfadfinderburg. 1959 wurde die Burg für die Christliche Pfadfinderschaft Deutschland (CPD) gepachtet. 1967 ging sie durch Kauf in den Besitz der Christlichen Pfadfinder über. Gleichzeitig mit dem Jubiläum beging man den Abschluss der aufwendigen Sanierung. Die Burg erstrahlte in neuem (energetisch optimiertem) Glanz. Da ich in den vergangenen sechs Jahrzehnten immer mal wieder zu verschiedenen Anlässen auf der Rieneck weilte, hätte das Jubiläum eigentlich für mich zum Pflichtprogramm gehört. Die Burg war mir zur Pfadfinderheimat geworden. Ich fühlte mich in den alten Mauern geborgen und wie zu Hause. Leider konnte ich an den Feierlichkeiten nicht teilnehmen, weil wir zu einem Familientreffen in Essen verabredet waren. Der Besuch der Burg wurde aber bereits Anfang Juli des Jahres auf dem Weg zur Radwanderung im Altmühltal bei einem Zwischenaufenthalt in Gemünden am Main nachgeholt.

1961 war ich nach meiner Erinnerung das erste Mal für eine Woche als Teilnehmer einer CP-Soldatenrüstzeit auf der Rieneck. Die frühen Rüstzeiten wurden durch Hermann Schimanski, Militärpfarrer bei der Marine in Flensburg und Kreuzpfadfinder, organisiert und geleitet. Der Burghof war zu der Zeit noch zum Sinntal hin offen (siehe Foto). Das Saalgebäude wurde erst 1976 zwischen Kapelle und dickem Turm errichtet. Im Sommer 1965 arbeitete ich gemeinsam mit meiner Verlobten Ute Imhoff auf der Burg im Rahmen einer Erholungsfreizeit für Jugendliche aus Nordrhein-Westfalen als Betreuer mit. Bei der Vorbereitung des Vorhabens, meine ich, haben wir den Studenten und Pfadfinder Dieter Kiosz aus Elmshorn kennengelernt und dann mit ihm zusammengearbeitet. Um den Jahreswechsel 1968 / 1969 weilten meine Frau Ute und ich zu verschiedenen Lehrgängen auf der Burg. Ich selbst nahm an einem vom Bundesführer Frank-Peter Hopf geleiteten Woodbadgekurs teil, Ute an einem Akelakurs für die Führung von Kindergruppen in der CP. Alten Rundbriefentwürfen konnte ich entnehmen, dass außer uns beiden noch acht junge Menschen mehr aus dem Gau Grafschaft Rantzau an den Bundeskursen auf der Rieneck beteiligt waren. Am 27.12.1968 trafen wir uns kurz nach 10 Uhr in Altona zur Gruppenfahrt mit der Bahn nach Rieneck über Gemünden/Main. Neben den beiden genannten Kursen belegten die Rantzauer auch den Sippenführerkurs B und den Stammesführerkurs. 1969 folgte dann für mich auf der Burg die vielleicht erste Teilnahme an einem Bundesthing. Dem folgten bedingt durch meine Führung der Rantzauer und die Landesführung S-H (1972 – 1977) eine Vielzahl von Bundesratssitzungen und Bundesthings. Auch schulisch zog es mich in einigen Jahren auf die Burg Rieneck. Ich konnte Kolleginnen und Kollegen der Schule Langelohe dafür begeistern, die Abschlussfahrten der 9. Klassen als Rieneck-Aufenthalte zu organisieren. Eine Zeit lang ging es ab 1972 Jahr für Jahr mit zwei großen Reisebussen in den Spessart. Da wir in der Regel mit 90 Schülern und mehr auf der Burg einfielen, waren wir meistens alleinige Gäste und konnten nach Absprache die Hausregeln und Zeiten selbst gestalten. So hieß es immer wieder „Rieneck wir kommen.“ Die Touren waren zwar anstrengend aber auch enorm erfahrungs- und erlebnisreich.

Erst spät bin ich durch Zureden der Horster Michael und Norbert bei den VCP-Treffen 50+ eingestiegen. Auch da hat es mich Anfang September 2015 noch einmal wieder auf unsere Burg geführt. Die Burg Rieneck ist unbestritten nicht nur ein interessantes Bundeszentrum sondern auch ein
Kleinod des Verbandes. Ohne die Rieneck kann ich mir den VCP nur noch schwer vorstellen. Die Liebe zur Rieneck hat sich mit Sicherheit auch schon bei dem einen oder anderen der nachrückenden jungen Erwachsenen entwickelt.